Hintergrund
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24.10.2021, 17:00 Uhr | Claudia Heber
Das Christliche sichtbar machen!
Gedanken zur Neuausrichtung der CDU
Zur allseits diskutierten Neuausrichtung der CDU gehört der Blick auf das Verbindende. Manche nennen es auch den Markenkern.
Hierzu hat sich unsere Vorsitzende am heutigen Weltmissionstag ein paar Gedanken gemacht und sagt:

"Mission im Wortsinn für das C: Das Christliche sichtbar machen! Das kann die Chance zur Erneuerung sein!"   


Bildrechte: CDU / Tobias Koch
Heute ist Weltmissionstag. Auch unsere Kollekte stand heute ganz in diesem Zeichen. Ja, ich gehöre zu dem geringen Prozentsatz der Christen, die regelmäßig den Sonntagsgottesdienst besuchen. Für viele mag das weltfremd klingen. Ich vergleiche es gern, jedenfalls ein bisschen, mit dem Sportverein oder einem Chor. Wenn man sich einmal dazu entschlossen hat, Teil einer Mannschaft, einer Gruppe zu sein, dann lässt man die nicht hängen. Man ist da und hält sich Termine frei. Eigentlich. Aber wir erleben überall, dass Bindungen beliebig werden, andere Dinge locken oder wir schnell etwas aufgeben, wenn man mal unterschiedlicher Meinungen ist. „Das tue ich mir doch nicht an“, heißt es dann oft. Man stelle sich vor, Jesus hätte das auf dem Berg Zion nach dem letzten Abendmahl gesagt oder im Garten Gethsemane. 

Jesus hat nicht gesagt, "macht euren Mist allein". Er ist geblieben.

Verantwortung übernehmen, auch wenns schwer wird, die eigenen Unzulänglichkeiten erkennen und akzeptieren, angenommen sein, auch wenn man eine andere Meinung hat und treu zur Mannschaft stehen und dann auch die Leistung abrufen, die möglich ist. Das sind einige Tugenden, die wir aus dem christlichen Menschenbild ableiten und die man auch durchaus unterschreiben kann, wenn man keinen Taufschein und mit Glaube und Kirche nicht viel am Hut hat. Ein Bild, ein Programm, eine Lebensmaxime, die den Menschen in den Mittelpunkt rückt und dabei Rücksicht auf andere nimmt, weil es diese Idee gibt, dass eben alle gleich viel wert sind.

In einer Zeit, wo sich viele abgehangen fühlen, nicht wertgeschätzt und sogar Angst vor der Zukunft haben, da ist da was aus den Fugen geraten. Wenn soziale Gerechtigkeit eigentlich nur „Neid“ meint, dann läuft gewaltig was schief. Und ja, meine Christlich Demokratische Union hat vor 4 Wochen bei der Bundestagswahl mächtig dafür eine vor den Bug bekommen. Wir haben schon viel diskutiert: Über den falschen Spitzenkandidaten, internen Streit und eine demotivierte Parteibasis, die sich nicht ausreichend mitgenommen fühlt. Und da sind dann noch die Themen, die jedenfalls für den Osten der Republik völlig untauglich waren. Letztlich waren es nur noch die standhaften Parteianhänger, die uns die Treue hielten. Dass die CDU nur noch dort stark war, wo es viele katholische Christen gibt, das hört man in den Diskussionen seltener. Natürlich wählen nicht alle Katholiken die CDU, aber die CDU ist die Partei, die von den Katholiken am häufigsten gewählt wird. Auch wenn die Zahl immer stärker zurückgeht, ist das eine Wählergruppe, die treu zur CDU steht. Das sollte uns ermutigen, sichtbar zu machen und vorallem selbst daran zu glauben, dass wir eine richtig gute Idee haben, die jenseits aller Flügel unsere verbindende Basis ist: Das christliche Menschenbild! Das unterscheidet uns von all den anderen Parteien. Diese Idee hat nach dem 2. Weltkrieg den Wiederaufbau getragen, Versöhnung und Frieden gebracht. Diese Idee ist die Grundlage unserer Verfassung und die der Europäischen Gemeinschaft.

Viel steht in unseren Programmen, aber haben wir umgesetzt, dass sich Leistung lohnt?, dass jeder der arbeitet mehr hat, als jemand, der nicht arbeitet?, Haben wir uns gut genug für Familien eingesetzt? Haben wir die unterstützt, die unser täglich Brot erzeugen? Haben wir deutlich gemacht, was erreicht wurde? Haben wir vielleicht versäumt, die Menschen mitzunehmen? Haben wir nicht selbst die demontiert, zu denen die Menschen Vertrauen haben sollten?

Zurück zu den Wurzeln! Zurück zu Mannschaftsgeist und Zutrauen in den anderen. Unser Handeln sollte nicht Eitelkeiten folgen, sondern sinnhaft und nachhaltig sein. Vorallem: Zurück zu den Sorgen der Menschen! Bewahrung der Schöpfung pragmatisch und nicht ideologisch.

Mission im Wortsinn für das C: Das Christliche sichtbar machen! Das kann die Chance zur Erneuerung sein! Dazu gehört auch endlich die Zulassung eines bundesweiten katholischen Arbeitskreises und die Gleichbehandlung mit dem EAK.